Die Etappen

Bei den angegebenen Streckenlängen (km) und aufwärts zu bewältigenden Höhendifferenzen (Hm) handelt es sich um Richtwerte, die teils gemessen und teils aus digitalen Karten ermittelt wurden (weitere Erläuterung). Die Strecken-, Höhen- und Fahrzeitangaben für Extratouren sind immer auf die Standard-Strecke bezogen, auch wenn es mehrere Extratouren gibt.

Die angegebenen Zeiten sind Schätzungen für die Fahrzeit einschließlich kurzer Stopps (bis 5 Minuten), jedoch ohne größere Pausen. Die Schätzung beruht nur auf Streckenlänge und Höhenmetern ohne Berücksichtigung von Steigung und Untergrundbeschaffenheit. Der erste Wert beruht auf meinen eigenen Fahrzeiten, der zweite geht von einer Aufstiegsrate von etwa 400 Höhenmetern pro Stunde aus.

Sa. 25.06.     Anreise nach Zams
So. 26.06.     Zams –> Sölden (72 km, 875 Hm, 4¾-5¾ h)
      Unsere erste Etappe beginnt mit einem nahezu ebenen Streckenabschnitt im Inntal. Nennenswerte Steigungen gibt es erst, nachdem wir ins Ötztal gewechselt sind. Wie im Inntal gibt es auch hier größtenteils einen Radweg abseits der Hauptstraße. Allerdings geht dieser überwiegend bergauf und ist stellenweise sogar etwas schwieriger zu fahren, bevor wir schließlich den Wintersportort Sölden erreichen.
     
Mo. 27.06.     Ausflug zur Ötztaler Gletscherstraße (28 km, 1450 Hm, 2¾-4¼ h)
      Der erste Ausflug bietet gleich einen besonderen Leckerbissen: Die Ötztaler Gletscherstraße führt uns auf 2800 m Höhe zum Rettenbachferner. Der Preis dafür ist eine durchschnittlich gut zehnprozentige Steigung. Nur bei der Mautstelle, wo die Straße von der Westflanke des Ötztals ins Rettenbachtal wechselt, gibt es einen kurzen flachen Abschnitt. Danach geht es am Gletscherbach entlang wieder stetig bergauf, aber der Blick auf den Rettenbachferner sollte Motivation genug sein. Wer noch höher hinaus will, hat in 2650 m Höhe die Möglichkeit zu einer Extratour zum Tiefenbachferner (+11 km, +350 Hm, +1-1¼ h), wobei allerdings ein 1,7 km langer, spärlich beleuchteter Tunnel zu durchfahren ist. Am Ende des Tunnels erreicht man den höchsten Punkt der Straße, der mit 2830 m sogar die höchsten asphaltierten Alpenpässe übertrifft. Auf einem für den Bau eines kleinen Stausees ausgebauten Schotterweg geht es sogar auf über 2900 m hinauf.
     
Di. 28.06.     Sölden –> Moos in Passeier (46 km, 1275 Hm, 3½-5 h)
      Das Timmelsjoch gehört zu den längsten und anspruchsvollsten Alpenpässen. Die Nordrampe, die wir bezwingen, ist allerdings kürzer und landschaftlich nicht ganz so reizvoll wie die andere Seite. Anfangs geht es mit nur kurzen Steigungen im Ötztal aufwärts. Hinter Untergurgl beginnt dann der erste lange und steile Anstieg, immer wieder mit tollen Blicken in die Ötztaler Alpen. Hinter der Mautstation folgt überraschend ein Gefälle von über 100 Höhenmeter, da die Straße hinab ins Timmelstal führt. Danach beginnt der schwere Schlussanstieg, bevor wir die Passhöhe in 2474 m Höhe erreichen. Schließlich durchfahren wir einen 500 m langen Tunnel und rollen auf einer herrlichen Straße hinab ins Passeiertal.
     
Mi. 29.06.     Ausflug zur Lazinser Alm (30 km, 1000 Hm, 2½-3½ h)
      Der heutige Ausflug ins Pfelderer Tal am Nordrand der Texelgruppe ist die leichteste Etappe unserer Tour. Damit lässt er sich ideal mit einer Wanderung kombinieren. Zwar ist schon das Tal allein mit seinen Almwiesen unter den Dreitausendern einen Ausflug wert, doch der beeindruckendste Teil beginnt bei der Lazinser Alm in 1880 m Höhe, wo die die gut befahrbare Forststraße in einen steilen Wanderweg übergeht. Da dieser stellenweise auch erfahrene Mountainbiker vor Probleme stellt, bietet es sich an, das Velo hier stehenzulassen und zumindest ein Stück in Richtung Eisjöchl (2895 m) zu wandern.
     
Do. 30.06.     Moos in Passeier –> Unsere liebe Frau im Walde (59 km, 1525 Hm, 4½-6¼ h)
      Am Morgen radeln wir ein kurzes Stück bergauf nach Platt, dann rollen wir zunächst auf einer kleinen Nebenstraße und später auf einem Radweg im Passeiertal abwärts nach Meran. Nachdem wir die Stadt durchquert haben, kreuzen wir das Etschtal nach Lana, wo die 19 km lange Auffahrt zum Gampenjoch beginnt. Den Großteil der Steigung können wir auf Waldwegen zurücklegen, erst bei der einzigen Kehrengruppe wechseln wir auf die Hauptstraße. Nachdem wir die Passhöhe erreicht haben, trennt uns nur noch eine kurze Abfahrt vom Etappenziel.
     
Fr. 01.07.     Unsere liebe Frau im Walde –> Tonalepass (73 km, 1625 Hm, 5¼-7 h)
      Heute rollen wir zunächst weiter abwärts über Fondo zum Lago de S. Giustina. Ab hier geht es stetig aufwärts im Val di Sole. Bis Ossana gibt es einen Radweg, dann wechseln wir auf die Straße zum Tonalepass. Diese verläuft ziemlich geradlinig am Sonnenhang entlang und bietet immer wieder traumhafte Ausblicke auf die Presanella und das restliche Adamello-Massiv. Erst wenige Kilometer vor der Passhöhe gibt es einige stärkere Kurven. Bei nachlassender Steigung erreichen wir schließlich die optisch wenig attraktive Hotelsiedlung auf der Passhöhe.
     
Sa. 02.07.     Ausflug zum Rifugio Bozzi (42 km, 1450 Hm, 3½-5 h)
      Eine traumhafte Aussicht bietet das Ziel unseres heutigen Ausflugs, welches von unserem Quartier aus auch auf direktem Weg zu Fuß zu erreichen ist. Zunächst rollen wir auf der Passstraße bergab, bis wir oberhalb von Ponte di Legno auf einen Weg am Hang nach Pezzo abzweigen. Vom malerischen Gebirgsdorf Case de Viso aus erkennt man bereits die unzähligen Serpentinen hinauf zum Rifugio, 700 Höhenmeter zieht sich der Weg den steil aufragenden Berghang hinauf. Oben angekommen bietet es sich an, noch den steilen Weg zur Forcellina di Montozzo hinaufzuwandern, bevor wir die Rückfahrt auf derselben Strecke antreten und zum Schluss die Westrampe des Tonalepasses in Angriff nehmen.
     
So. 03.07.     Tonalepass –> S. Caterina Valfurva (39 km, 1250 Hm, 3-4½ h)
      Nun geht es wieder in Richtung Norden. Wie beim gestrigen Ausflug fahren wir zunächst nach Pezzo, wo wir auf die Straße zum Gaviapass stoßen. Obwohl nicht so bekannt wie viele größere Übergänge, gilt dieser als einer der schönsten Alpenpässe. Schon bald erreichen wir den Nationalpark Stilfserjoch, und die anfangs noch zweispurige Straße wird sehr schmal und steigt zwischenzeitlich mit bis zu 16 % an. Ein 800 m langer, dunkler Tunnel kann umfahren werden, und wir passieren den wunderschön gelegenen Lago Nero. Schließlich erreichen wird die 2618 m hohe Passhöhe mit dem Lago Bianco vor den schneebedeckten Spitzen des Corno dei Tre Signori. Von hier aus rollen wir in ebenfalls beeindruckender Landschaft auf einer breiter ausgebauten Straße hinab ins Valfurva.
     
Mo. 04.07.     Ausflug zum Rifugio Pizzini (23 km, 1025 Hm, 2-3¼ h)
      Der kürzeste Ausflug unserer Tour führt uns in die Nähe der Königspitze, dem zweithöchsten Gipfel der Ortlergruppe. Im Valle di Cedèc geht es zunächst auf Asphalt aufwärts zum Rifugio Forni, und weiter auf einer Schotterstraße. Der Anfang dieser Schotterstraße ist sehr steil und kaum fahrbar, dann wird es bis zum Schlussanstieg zum Rifugio Pizzini angenehmer. Dort in 2700 m Höhe angekommen, scheint neben der Königspitze auch der riesige Forni-Gletscher zum Greifen nahe. Wer danach noch eine Wanderung unternehmen will, kann noch ein Stück zum Lago di Cedèc oder weiter zum Rifugio Casati, wo sich eine tolle Sicht ins Martelltal bietet, gehen.
     
Di. 05.07.     Ausflug zum Passo Torri di Fraele (66 km, 1400 Hm, 4¾-6¼ h)
      Zu einer beeindruckenden Passstraße am Hang zwischen Bormio und Valdidentro geht es heute. Die kleine Asphaltstraße zum Passo Torri di Fraele wurde ursprünglich für den Bau der Staumauern des Lago di Cancano und des Lago di San Giacomo angelegt. Bei moderaten Steigungen von etwa 6 % lohnt sich die Auffahrt schon allein wegen der 17 dicht übereinander liegenden Kehren, doch auch der Ausblick auf die umliegende Bergwelt lässt keine Wünsche offen. Auf der Passhöhe angekommen, lohnt sich auf jeden Fall noch eine Runde auf einer Naturstraße um den Lago di Cancano, bevor es auf derselben Strecke zurückgeht.
     
Mi. 06.07.     S. Caterina Valfurva –> Sta. Maria i. M. (46 km, 1300 Hm, 3½-5 h)
      Am Morgen rollen wir hinab nach Bormio, wo die Passstraße zum Stilfser Joch beginnt. 1822 als Verbindung zwischen dem Veltin und dem Vinschgau erbaut, zählt diese noch heute zu den eindrucksvollsten Bergstraßen des Alpengebietes. Gleich nach dem Ortsende von Bormio beginnt die Steigung, welche mit durchschnittlich 7 % relativ konstant bleibt. Schon bald verlässt die Straße das Tal der Adda und bietet herrliche Ausblicke. Im weiteren Verlauf durchqueren wir noch einige kleine, unbeleuchtete Tunnel, bevor wir 250 Höhenmeter unterhalb der Passhöhe die Abzweigung zum Umbrailpass erreichen und auf einer gut befahrbaren Naturstraße zum Etappenziel hinabrollen. Wer morgen das Val Mora erkunden will, sollte natürlich vor der Abfahrt noch die kurze Steigung zum Stilfser Joch nehmen oder sogar auf der Nordostseite hinabrollen und über Prad ins Münstertal fahren (+39 km, +800 Hm, +2¾-3¾ h).
     
Do. 07.07.     Ausflug zum Stilfser Joch (68 km, 1900 Hm, 5¼-7¼ h)
      Heute bezwingen wir die Südtiroler Seite des Stilfser Jochs, welche mit ihren 48 Kehren noch beeindruckender ist als die gestern befahrene Südrampe. Unsere Rundtour beginnt mit einer Abfahrt nach Glurns und einer ebenen Passage nach Prad, wo der Anstieg beginnt. Bis Trafoi ist die Strecke wenig spektakulär, doch ab dem Ortsausgang windet sich die Straße unter den Firnfeldern des Ortlers unwiderstehlich gen Himmel. An der Franzenshöhe beginnt der 6 km lange Schlussanstieg. Es gilt, eine scheinbar senkrechte Felswand zu bezwingen, doch dank der Kunst der Ingenieure des 19. Jahrhunderts ist es halb so schlimm. Die Passhöhe selbst (2757 m) besteht überwiegend aus Restaurants und Souvenirläden und lädt nicht recht zum Verweilen ein. Nach kurzer Abfahrt zum Umbrailpass rollen wir wie gestern hinab zu unserem Quartier.
     
oder     Ausflug ins Val Mora (57 km, 1900 Hm, 4½-6¾ h)
      Als Alternative zum Stilfser Joch, natürlich speziell für diejenigen, die schon gestern dort waren, gibt es einen Ausflug abseits asphaltierter Straßen. Als Entschädigung für die schwierigeren Strecken gibt es herrliche, vom Massentourismus verschonte Landschaft. In Valchava verlassen wir das Münstertal und folgen einem gut befahrbaren Weg im Val Vau zur Passhöhe Döss Radond (2234 m). Hier beginnt das Val Mora, eines der schönsten Täler der Region. Vor der Alp Mora teilt sich der Weg und wird kleiner, ab hier wird der Ausflug eher zur Mountainbike-Tour. Weiter geht es abwärts zu den Stauseen Lago di San Giocomo di Fraele und Lago di Cancano. Danach beginnt der technisch anspruchsvollste Teil der Etappe, der mit einigen Schiebepassagen zum Pass Bocchetta di Forcola (2760 m) führt. Lohn der Mühe sind herrliche Ausblicke auf die Stilfserjochstraße und das Ortlermassiv. Nach einer kurzen Abfahrt erreichen wir schließlich den Umbrailpass und rollen wie gestern zurück zum Ausgangspunkt.
     
Fr. 08.07.     Sta. Maria i. M. –> Zams (96 km, 950 Hm, 6-7 h)
      Unsere letzte reguläre Etappe ist zwar lang, aber es geht mehr bergab als bergauf. Nach einer kurzen Abfahrt und einem Fotostopp beim Kloster Müstair rollen wir nach Glurns. Auf steilen Nebenstraßen beginnt hier der Anstieg zum 1507 m hohen Reschenpass. Nachdem wir den aus dem Reschensee herausragenden ehemaligen Kirchturm von Graun bestaunt haben, geht es wieder nach Österreich. In Nauders biegen wir zur Norbertshöhe ab, um auf einer ruhigen Nebenstraße das Inntal zu erreichen, und erreichen schließlich den Ausgangspunkt unserer Tour ohne nennenswerte weitere Steigungen.
     
Sa. 09.07.     Ausflug ins Kaunertal (112 km, 2275 Hm, 8-10½ h)
      Die Kaunertaler Gletscherstraße zum Fuß des Weißseeferners bringt uns zum Ende der Tour nochmal einen landschaftlichen und sportlichen Höhepunkt. Zunächst geht es im Inntal aufwärts nach Prutz, wo der lange, aber anfangs nicht sehr steile Anstieg beginnt. Erst unterhalb des Gepatsch-Stausees (1772 m) wird es richtig steil. Es folgt eine flache Passage am Seeufer entlang, die durch einige Wasserfälle beeindruckt. Am Ende des Sees beginnt der schönste, aber auch anstrengendste Streckenabschnitt. Bis auf ein kurzes Gefälle gibt es auf den verbleibenden 1000 Höhenmetern kaum Erholungsphasen. Nachdem wir das Gletscherrestaurant in 2750 m Höhe erreicht und uns etwas ausgeruht haben, geht es auf derselben Strecke zurück.
     
So. 10.07.     Abreise

7 Etappen     Summe     Durchschnitt
Kilometer 431 62
Höhenmeter 8800 1260
geschätzte Fahrzeit 31-41 h 4¼-5¾ h
   
7 Ausflüge     Summe     Durchschnitt
Kilometer 369 53
Höhenmeter 10500 1500
geschätzte Fahrzeit 28-40 h 4-5¾ h

Die Summen und Durchschnittswerte in der Tabelle beziehen sich auf die Standardstrecke

Die folgende Grafik zeigt den relativen Schwierigkeitsgrad der Etappen. Die Berechnung erfolgt auf Basis der Streckenlänge und der Höhenmeter ohne explizite Berücksichtigung von Steigungen und Untergrund Die Standardstrecken sind dunkelgrau, Tagesausflüge hellgrau und Extratouren weiß gekennzeichnet. Die gestrichelte Linie zeigt zum Vergleich eine typische Mittelgebirgsetappe mit 70 km und 700 Hm.

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