Die Etappen

Bei den angegebenen Streckenlängen (km) und aufwärts zu bewältigenden Höhendifferenzen (Hm) handelt es sich um Richtwerte, die teils gemessen und teils aus digitalen Karten ermittelt wurden (weitere Erläuterung). Die Strecken-, Höhen- und Fahrzeitangaben für Extratouren sind immer auf die Standard-Strecke bezogen, auch wenn es mehrere Extratouren gibt.

Die angegebenen Zeiten sind Schätzungen für die Fahrzeit einschließlich kurzer Stopps (bis 5 Minuten), jedoch ohne größere Pausen. Die Schätzung beruht nur auf Streckenlänge und Höhenmetern ohne Berücksichtigung von Steigung und Untergrundbeschaffenheit. Der erste Wert beruht auf meinen eigenen Fahrzeiten, der zweite geht von einer Aufstiegsrate von etwa 400 Höhenmetern pro Stunde aus.

Sa. 24.08.     Anreise nach Zams
So. 25.08.     Zams –> Sölden (72 km, 900 Hm, 4¾-5¾ h)
      Unsere erste Etappe beginnt mit einem nahezu ebenen Streckenabschnitt im Inntal. Nennenswerte Steigungen gibt es erst, nachdem wir ins Ötztal gewechselt sind. Wie im Inntal gibt es auch hier größtenteils einen Radweg abseits der Hauptstraße. Allerdings geht dieser überwiegend bergauf und ist stellenweise nicht ganz leicht zu fahren, bevor wir schließlich den Wintersportort Sölden erreichen.
     
Mo. 26.08.     Ausflug zur Ötztaler Gletscherstraße (28 km, 1450 Hm, 2¾-4¼ h)
      Der erste Ausflug bietet gleich einen besonderen Leckerbissen: Die Ötztaler Gletscherstraße führt uns auf 2800 m Höhe zum Rettenbachferner. Der Preis dafür ist eine durchschnittlich gut zehnprozentige Steigung. Nur bei der Mautstelle, wo die Straße von der Westflanke des Ötztals ins Rettenbachtal wechselt, gibt es einen kurzen flachen Abschnitt. Danach geht es am Gletscherbach entlang wieder stetig bergauf, aber der Blick auf den Rettenbachferner sollte Motivation genug sein. Wer noch höher hinaus will, hat in 2650 m Höhe die Möglichkeit zu einer Extratour zum Tiefenbachferner (+11 km, +350 Hm, +1-1¼ h), wobei allerdings ein 1,7 km langer, kühler und nur spärlich beleuchteter Tunnel zu durchfahren ist. Am Ende des Tunnels erreicht man den höchsten Punkt der Straße, der mit 2830 m sogar die höchsten asphaltierten Alpenpässe übertrifft. Auf einem für den Bau eines kleinen Stausees ausgebauten Schotterweg geht es sogar auf fast 3000 m hinauf.
     
Di. 27.08.     Sölden –> Moos in Passeier (47 km, 1275 Hm, 3½-5 h)
      Das Timmelsjoch gehört zu den längsten und anspruchsvollsten, aber auch zu den schönsten Alpenpässen. Die Nordrampe, die wir bezwingen, ist allerdings kürzer und landschaftlich nicht ganz so reizvoll wie die andere Seite. Anfangs geht es mit nur kurzen Steigungen im Ötztal aufwärts. Hinter Untergurgl beginnt dann der erste lange und steile Anstieg, immer wieder mit tollen Blicken in die Ötztaler Alpen. Hinter der Mautstation folgt überraschend ein Gefälle von über 100 Höhenmetern, da die Straße hinab ins Timmelstal führt. Danach beginnt der schwere Schlussanstieg, bevor wir die Passhöhe in 2474 m Höhe erreichen. Schließlich durchfahren wir einen 500 m langen Tunnel und rollen auf einer herrlichen Straße hinab ins Passeiertal.
     
Mi. 28.08.     Ausflug zur Lazinser Alm (30 km, 1000 Hm, 2½-3½ h)
      Der heutige Ausflug ins Pfelderer Tal am Nordrand der Texelgruppe ist die leichteste Etappe unserer Tour, wenngleich es anfangs recht steil bergauf geht. Damit lässt sich dieser Ausflug ideal mit einer Wanderung kombinieren. Zwar ist schon das Tal allein mit seinen Almwiesen unter den Dreitausendern einen Ausflug wert, doch der beeindruckendste Teil beginnt bei der Lazinser Alm in 1880 m Höhe, wo die die gut befahrbare Forststraße in einen steilen und überwiegend nicht fahrbaren Wanderweg übergeht. Daher bietet es sich an, das Velo hier stehenzulassen und zumindest ein Stück in Richtung Eisjöchl zu wandern.
     
Do. 29.08.     Moos in Passeier –> Unsere liebe Frau im Walde (59 km, 1450 Hm, 4½-6 h)
      Am Morgen radeln wir ein kurzes Stück bergauf nach Platt, dann rollen wir zunächst auf einer kleinen Nebenstraße und später auf einem Radweg im Passeiertal abwärts nach Meran. Nachdem wir die Stadt durchquert haben, kreuzen wir das Etschtal nach Lana, wo die Auffahrt zum Gampenjoch beginnt. Den Großteil der Steigung können wir auf Naturwegen zurücklegen, welche aber deutlich steiler und stellenweise recht grobschottrig sind. Erst bei der einzigen Kehrengruppe müssen wir auf die Hauptstraße wechseln und die letzten 300 Höhenmeter auf dieser zurücklegen. Nachdem wir die Passhöhe erreicht haben, trennt uns nur noch eine kurze Abfahrt vom Etappenziel.
     
Fr. 30.08.     Unsere liebe Frau im Walde –> Passo del Tonale (73 km, 1575 Hm, 5¼-7 h)
      Überwiegend auf Asphalt rollen wir zunächst abwärts nach Castelfondo und weiter zum Lago de S. Giustina. Ab hier geht es stetig aufwärts im Val di Sole. Bis Ossana gibt es einen schön ausgebauten Radweg, der aber dann dem Tal weiter in Richtung Nordwesten folgt, während wir in Richtung Passo del Tonale weiterfahren. Mehr als die Hälfte der Auffahrt können wir im Talboden abseits des Verkehrs zurücklegen, bevor auf die ziemlich geradlinig am Sonnenhang entlang laufende Hauptstraße wechseln. Als Ausgleich für den Verkehr bietet diese immer wieder Ausblicke auf die Presanella und das restliche Adamello-Massiv. Bei nachlassender Steigung erreichen wir schließlich die optisch wenig attraktive Hotelsiedlung auf der Passhöhe.
     
Sa. 31.08.     Ausflug zum Rifugio Bozzi (42 km, 1450 Hm, 3½-5 h)
      Eine traumhafte Aussicht bietet das Ziel unseres heutigen Ausflugs, welches von unserem Quartier aus auch auf direktem Weg zu Fuß zu erreichen ist. Zunächst rollen wir auf der Passstraße bergab, bis wir oberhalb von Ponte di Legno auf einen Weg am Hang nach Pezzo abzweigen. Vom malerischen Gebirgsdorf Case de Viso aus erkennt man bereits die unzähligen Serpentinen hinauf zum Rifugio, 700 Höhenmeter zieht sich der Schotterweg den steil aufragenden Berghang hinauf. Oben angekommen bietet es sich an, noch den steilen Weg zur Forcellina di Montozzo hinaufzuwandern, bevor wir die Rückfahrt auf derselben Strecke antreten und zum Schluss die Westrampe des Passo del Tonale in Angriff nehmen.
     
So. 01.09.     Passo del Tonale –> S. Caterina Valfurva (39 km, 1250 Hm, 3-4½ h)
      Nun geht es wieder in Richtung Norden. Wie beim gestrigen Ausflug fahren wir zunächst nach Pezzo, wo wir auf die Straße zum Passo di Gavia stoßen. Obwohl nicht so bekannt wie viele größere Übergänge, gilt dieser als einer der schönsten Alpenpässe. Schon bald erreichen wir den Nationalpark Stilfserjoch, und die anfangs noch zweispurige Straße wird sehr schmal und steigt zwischenzeitlich mit bis zu 16 % an. Ein 800 m langer, dunkler Tunnel kann umfahren werden, und bald darauf passieren wir den wunderschön gelegenen Lago Nero. Schließlich erreichen wird die 2618 m hohe Passhöhe mit dem Lago Bianco vor den schneebedeckten Spitzen des Corno dei Tre Signori. Von hier aus rollen wir in ebenfalls beeindruckender Landschaft auf einer etwas breiter ausgebauten Straße hinab ins Valfurva.
     
Mo. 02.09.     Ausflug zum Rifugio Pizzini (23 km, 1025 Hm, 2-3¼ h)
      Der kürzeste Ausflug unserer Tour führt uns in die Nähe der Königspitze, dem zweithöchsten Gipfel der Ortlergruppe. Im Valle di Cedèc geht es zunächst auf Asphalt aufwärts zum Rifugio Forni, und weiter auf einem Schotterweg. Anfangs ist dieser Weg sehr steil und kaum fahrbar, aber dann wird es bis zum Schlussanstieg zum Rifugio Pizzini angenehmer. Dort in 2700 m Höhe angekommen, scheint die Königspitze zum Greifen nahe, und auch der Blick talabwärts auf den riesigen Forni-Gletscher ist vom Feinsten. Wer danach noch eine Wanderung unternehmen will, kann noch ein Stück zum Lago di Cedèc oder sogar zum Rifugio Casati gehen, wo sich eine tolle Sicht ins Martelltal bietet. Bei der Rückfahrt bietet sich noch die Möglichkeit zu einem kurzen, aber sehr steilen Abstecher zum Rifugio Branca (+3 km, +250 Hm, +¼-¾ h), wo sich ein grandioser Blick auf den Forni-Gletscher aus der Nähe bietet.
     
Di. 03.09.     Ausflug zum Passo Torri di Fraele (66 km, 1400 Hm, 4¾-6¼ h)
      Zu einer beeindruckenden Passstraße am Hang zwischen Bormio und Valdidentro geht es heute. Die kleine Asphaltstraße zum Passo Torri di Fraele wurde ursprünglich für den Bau der Staumauern des Lago di Cancano und des Lago di San Giacomo angelegt. Bei moderaten Steigungen von etwa 6 % lohnt sich die Auffahrt schon allein wegen der 17 dicht übereinander liegenden Kehren, doch auch der Ausblick auf die umliegende Bergwelt lässt keine Wünsche offen. Auf der Passhöhe angekommen, lohnt sich auf jeden Fall noch eine Runde auf einer Naturstraße um den Lago di Cancano, bevor es auf derselben Strecke zurückgeht. Für diejenigen, denen das nicht reicht, empfiehlt es sich, die Umrundung des Sees um den Lago di San Giacomo und einen Abstecher zum Passo di Alpisella (+17 km, +450 Hm, +1¼-1¾ h) zu erweitern und die beschauliche Bergwelt dort oben zu genießen.
     
Mi. 04.09.     S. Caterina Valfurva –> Glurns (70 km, 1600 Hm, 5-7 h)
      Am Morgen rollen wir hinab nach Bormio, wo die Passstraße zum Stilfser Joch beginnt. 1822 als Verbindung zwischen dem Veltin und dem Vinschgau erbaut, zählt diese noch heute zu den eindrucksvollsten Bergstraßen des Alpengebietes. Gleich nach dem Ortsende von Bormio beginnt die Steigung, welche mit durchschnittlich 7 % relativ konstant bleibt. Schon bald verlässt die Straße das Tal der Adda und bietet herrliche Ausblicke. Im weiteren Verlauf durchqueren wir noch einige kleine, unbeleuchtete Tunnel, bevor wir 250 Höhenmeter unterhalb der Passhöhe die Abzweigung zum Umbrailpass erreichen. Grundsätzlich würde uns diese Naturstraße sogar schneller zum Etappenziel führen, aber nun sollten wir uns die Chance nicht nehmen lassen, das 2757 m hohe Stilfser Joch komplett zu bezwingen. Nachdem wir die wenig einladende Passhöhe überwunden haben, werden wir durch eine herrliche Abfahrt mit 48 Kehren unter den Firnfeldern des Ortlers belohnt. Schließlich folgen wir der Etsch zu unserem Quartier in der kleinsten Stadt Südtirols folgen.
     
Do. 05.09.     Ausflug zum Sesvennahütte (38 km, 1400 Hm, 3¼-4¾ h)
      Heute steht unser vierter Ausflug zu einer Berghütte auf dem Programm. Zu Anfang folgen wir dem Radweg in Richtung Reschenpass aufwärts nach Burgeis, wo wir ins Schlinigtal abbiegen. Bis auf einen kurzen Abschnitt vor dem Dorf Schlinig steigt das kleine Asphaltsträßchen recht gleichmäßig an. Kurz hinter dem Ort geht der Asphalt in Schotter über, und die Steigung nimmt immer mehr zu. Richtig heftig wird es in etwa 2100 m an der Schwarzwand, einem kleinen Felsabbruch, wo mit über 30 % Steigung die Grenze des Fahrbaren überschritten sein dürfte. Danach öffnet sich der Blick zur Sesvenna-Hütte, und die Steigung geht deutlich zurück. Bei der Hütte in 2256 m Höhe angekommen, bieten sich wiederum einige Wanderungen an. Noch interessanter als der Weg zu einem Gipfel dürfte die beeindruckende Uina-Schlucht sein, ein knapp 1 km langer Canyon auf der Schweizer Seite, welche man von hier aus ohne große Schwierigkeiten auf einem evtl. sogar noch fahrbaren Weg über den Schlinigpass erreicht.
     
Fr. 06.09.     Glurns –> Zams (86 km, 925 Hm, 5½-6½ h)
      Unsere letzte reguläre Etappe ist zwar recht lang, aber insgesamt eine der leichtesten unserer Tour. Nur im ersten Abschnitt geht es auf dem Radweg in Richtung Reschenpass stellenweise steil bergauf, der Rest der Etappe ist überwiegend sanftes Dahinrollen. Nachdem wir den aus dem Reschensee herausragenden ehemaligen Kirchturm von Graun bestaunt haben, geht es wieder nach Österreich. In Nauders biegen wir zur Norbertshöhe ab und folgen schließlich dem Inn ohne nennenswerte weitere Steigungen zum Ausgangspunkt unserer Tour.
     
Sa. 07.09.     Ausflug ins Kaunertal (112 km, 2275 Hm, 8-10½ h)
      Die Kaunertaler Gletscherstraße zum Fuß des Weißseeferners bringt uns zum Ende der Tour nochmal einen landschaftlichen und sportlichen Höhepunkt. Zunächst geht es im Inntal aufwärts nach Prutz, wo der lange, aber anfangs nicht sehr steile Anstieg beginnt. Erst unterhalb des Gepatsch-Stausees (1772 m) wird es richtig steil. Es folgt eine flache Passage am Seeufer entlang, die durch einige Wasserfälle beeindruckt. Am Ende des Sees beginnt der schönste, aber auch anstrengendste Streckenabschnitt. Bis auf ein kurzes Gefälle gibt es auf den verbleibenden 1000 Höhenmetern kaum Erholungsphasen. Nachdem wir das Gletscherrestaurant in 2750 m Höhe erreicht und uns etwas ausgeruht haben, rollen wir auf derselben Strecke zurück.
     
So. 08.09.     Abreise

7 Etappen     Summe     Durchschnitt
Kilometer 446 64
Höhenmeter 8975 1280
geschätzte Fahrzeit 32-42 h 4½-6 h
   
7 Ausflüge     Summe     Durchschnitt
Kilometer 339 48
Höhenmeter 10000 1430
geschätzte Fahrzeit 26-38 h 3¾-5½ h

Die Summen und Durchschnittswerte in der Tabelle beziehen sich auf die Standardstrecke

Die folgende Grafik zeigt den relativen Schwierigkeitsgrad der Etappen. Die Berechnung erfolgt auf Basis der Streckenlänge und der Höhenmeter ohne explizite Berücksichtigung von Steigungen und Untergrund Die Standardstrecken sind dunkelgrau, Tagesausflüge hellgrau und Extratouren weiß gekennzeichnet. Die gestrichelte Linie zeigt zum Vergleich eine typische Mittelgebirgsetappe mit 70 km und 700 Hm.

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