Die Etappen

Bei den angegebenen Streckenlängen (km) und aufwärts zu bewältigenden Höhendifferenzen (Hm) handelt es sich um Richtwerte, die teils gemessen und teils aus digitalen Karten ermittelt wurden (weitere Erläuterung). Die Strecken-, Höhen- und Fahrzeitangaben für Extratouren sind immer auf die Standard-Strecke bezogen, auch wenn es mehrere Extratouren gibt.

Die angegebenen Zeiten sind Schätzungen für die Fahrzeit einschließlich kurzer Stopps (bis 5 Minuten), jedoch ohne größere Pausen. Die Schätzung beruht nur auf Streckenlänge und Höhenmetern ohne Berücksichtigung von Steigung und Untergrundbeschaffenheit. Der erste Wert beruht auf meinen eigenen Fahrzeiten, der zweite geht von einer Aufstiegsrate von etwa 400 Höhenmetern pro Stunde aus.

Sa. 26.06.     Anreise nach Leutasch
So. 27.06.     Ausflug ins Karwendeltal (68 km, 1200 Hm, 4¾-6 h)
      Zum "Aufwärmen" beginnt unsere Tour mit einem Ausflug zu einem der schönsten Ziele der Region. Nach einer kurzen Steigung rollen wir hinunter nach Scharnitz, wo ein langer Anstieg zum Karwendelhaus beginnt. Obwohl teils etwas grobschottrig, ist die Strecke auch mit einem Trekkingrad gut zu schaffen. Nach steilem Beginn lässt die Steigung im Bereich der Larchetalm vorübergehend nach, und erst auf den letzten Kilometern wird es wieder steiler. Beim Karwendelhaus in 1771 m Höhe ist es geschafft, doch lohnen sich die wenigen Meter zum Hochalmsattel, um noch einen Blick ins nächste Tal zu werfen. Hier haben wir die Wahl, entweder zurück nach Scharnitz zu rollen und über Mittenwald zurück nach Leutasch zu fahren, oder den Ausflug zur klassischen Karwendelrunde zu erweitern (+16 km, +750 Hm, +1½-2¼ h). Hierbei ist allerdings die Abfahrt zum kleinen Ahornboden technisch etwas anspruchsvoller. Der folgende Teil der Abfahrt nach Hinterriß ist hingegen leicht, dafür stellt der weitere Streckenverlauf nach Mittenwald noch einige Anforderungen an die Kondition.
Mo. 28.06.     Leutasch –> Steinach (71 km, 975 Hm, 4¾-5¾ h)
      Nun geht es in Richtung Süden. Am Morgen sind nur wenige Höhenmeter zum Buchener Sattel zu überwinden, bis es kräftig bergab ins Inntal geht. Diesem folgen wir flussabwärts nach Innsbruck. Nach einer Pause in der sehenswerten Stadt geht es am Osthang des Wipptals aufwärts über Nebenstraßen zum Etappenziel.
Di. 29.06.     Steinach –> St. Leonhard bei Brixen (81 km, 1225 Hm, 5½-6¾ h)
      Gleich zu Anfang der heutigen Etappe haben wir die Wahl zwischen zwei Strecken: Entweder direkt auf der Brennerstraße aufwärts oder am Westhang des Tals entlang über Nösslach (+2 km, +225 Hm, +¼-½ h). In Gries treffen sich beide Varianten wieder, bis zum Pass folgen wir dann der Hauptstraße. Erst bei der Abfahrt haben wir in Gossensass die Möglichkeit, auf eine Nebenstraße nach Sterzing auszuweichen, was uns allerdings einen kurzen Gegenanstieg beschert. Ab hier geht es überwiegend auf verkehrsfreien Wegen abwärts nach Brixen. Unser Quartier liegt allerdings hoch über der Stadt am Hang der Plose, sodass zum Schluss der Etappe noch ein Anstieg mit 600 Höhenmetern auf dem Programm steht.
Mi. 30.06.     Ausflug zur Plose (46 km, 1725 Hm, 4-5¾ h)
      Die Plose ist der Hausberg von Brixen und besitzt drei Gipfel um 2500 m. Einer davon, der Telegraph, ist gut per Velo zu erreichen. Zunächst müssen wir aber wieder hinab nach St. Andrä, erst dann beginnt der Anstieg in Richtung Würzjoch. In Palmschoss verlassen wir die Passstraße wieder und radeln aufwärts in Richtung Kreuztal. Noch vor dem Ende der Asphaltstraße bieten sich herrliche Ausblicke ins Eisacktal und auf die Sarntaler Alpen, bei guter Sicht sogar bis zur Ortlergruppe. Für die letzten 500 Höhenmeter zum Gipfel müssen wir dann mit einer Schotterstraße vorlieb nehmen, welche aber gut befahrbar ist, bevor es auf derselben Strecke zurück geht.
Do. 01.07.     St. Leonhard bei Brixen –> Wolkenstein (54 km, 1400 Hm, 4-5¾ h)
      Am Morgen rollen wir hinab ins Eisacktal und folgen dem Fluss ein Stück abwärts. Schon vor Klausen, auf Höhe des Villnösser Tals, verlassen wir das Eisacktal wieder und nehmen eine steile Nebenstraße am östlichen Hang nach Lajen hoch über dem Eingang des Grödner Tals. Kurz vor St. Ulrich erreichen wir schließlich den Talboden und genießen bei der Weiterfahrt das Panorama von schroffen Dolomitengipfeln über strahlend grünen Hochgebirgsalmen.
Fr. 02.07.     Ausflug um die Sella-Gruppe (61 km, 2000 Hm, 5-7¼ h)
      Trotz des unangenehmen KFZ-Verkehrs ist die Sella-Runde einer der Klassiker in den Dolomiten. Noch bevor wir die eigentliche Rundstrecke erreichen, sind bereits einige Höhenmeter zu überwinden. Dennoch ist das Grödner Joch als der erste von vier Pässen schnell erreicht. Nach der Abfahrt nach Corvara steht der Campolongopass auf dem Programm, aber dieser ist nicht viel mehr als ein Hügel. Deutlich länger ist die Auffahrt zum Pordoijoch, wo sich bei schönem Wetter Blicke auf die Rosengartengruppe und die Ampezzaner Dolomiten bieten. Für diejenigen, denen die Runde nicht reicht, bietet sich auf halber Höhe der Auffahrt ein Abstecher zur Porta Vescovo (+9 km, +500 Hm, +1-1½ h) an, wo ein fantastischer Blick auf den Lago di Fedaia und die Marmolada als Belohnung für die steile Auffahrt auf Schotter wartet. Als vierter Pass steht schließlich noch das Sellajoch an, aber die Auffahrt ist recht kurz, sodass wir schon bald den Blick auf den Langkofel und die Abfahrt ins Grödner Tal genießen können.
Sa. 03.07.     Ausflug zur Tierser Alpl Hütte (48 km, 1825 Hm, 4-6¼ h)
      Heute erkunden wir die Seiser Alm, eine wellige Hochfläche in 1700-1900 m Höhe. Zunächst geht es hinab nach St. Christina, dann teils auf Schotter aufwärts zur Postalm. Bei den Hotels am Westrand der Seiser Alm geht es steil aufwärts zur Bergstation des Panorama-Sessellifts. Nachdem wir den wirklich lohnenden Ausblick genossen haben, fahren wir auf kleinen Wegen weiter in Richtung Südosten. Kurz vor dem Mahlknechtjoch zweigt unsere Route ab, und es geht aufwärts zur Tierser Alpl Hütte (2440 m), die mit ihrem roten Dach nicht zu übersehen ist. Die letzten 200 Höhenmeter sind mit durchschnittlich 18 % Steigung, überwiegend auf sehr interessant strukturiertem Beton, nicht gerade leicht zu fahren. Nach einer Stärkung bei der Hütte rollen wir zunächst auf demselben Weg abwärts, wobei der Untergrund nicht angenehmer als bei der Auffahrt ist, sodass man alternativ das Velo unten stehen lassen kann. Schließlich radeln wir auf direktem Weg zur Postalm und auf der schon bekannten Strecke zurück nach Wolkenstein.
So. 04.07.     Wolkenstein –> Blumau (80 km, 1500 Hm, 5½-7¼ h)
      Statt der direkten Abfahrt ins Eisacktal wählen wir heute die Route über das Sellajoch, allerdings entgegen der Fahrtrichtung von vorgestern. Vom Pass aus geht es zügig bergab nach Canazei und dann nur noch leicht abfallend im Fassatal nach Vigo di Fassa. Hier beginnt der Anstieg zum Karerpass, der aber schnell erreicht ist. Bei der Abfahrt nach Welschnofen lohnt sich ein Stopp am Karersee, welcher wegen seiner herrlichen Farben bekannt ist und im ladinischen auch "Lec de Ergobando" (Regenbogensee) genannt wird. Bei der Weiterfahrt nach Steinegg ist noch eine Steigung zu überwinden, dafür bieten sich beeindruckende Blicke auf Schlern und Rosengarten. Am Ende einer kurvenreichen Abfahrt erreichen wir schließlich unser Etappenziel östlich von Bozen.
Mo. 05.07.     Ausflug zum Monte Pénegal (75 km, 1625 Hm, 5½-7¼ h)
      Zu einem der schönsten Aussichtspunkte Südtirols führt der heutige Ausflug. Auf ebener Strecke radeln wir zunächst über Bozen nach Eppan, wo der Anstieg zum Mendelpass beginnt. Gleichmäßig und nicht besonders steil führt die im oberen Teil in eine Felswand gesprengte Straße zur Passhöhe (1363 m). Immer wieder eröffnet sich dabei die wunderschöne Aussicht auf den Kalterer See und den Dolomiten im Hintergrund. Bei der Passhöhe zweigt eine 4 km lange und bis zu 18 % steile Stichstraße zu unserem Ziel ab. Auf dem Gipfel (1737 m) steht ein Aussichtsturm, der einen einzigartigen Rundblick auf den Alpenhauptkamm, die Dolomiten, Ortler- und Brentagruppe und auf das tief unten im Etschtal liegende Bozen bietet.
Di. 06.07.     Blumau –> Moos in Passeier (74 km, 975 Hm, 4¾-6 h)
      Ganz andere Eindrücke als die letzten Tage vermittelt die heutige Etappe. Nachdem wir Bozen durchquert haben, radeln wir sanftwellig durch die Obstgärten des Etschtals nach Meran. Nach einer Pause in der Stadt folgen wir einem schönen Radweg im Passeiertal sanft aufwärts. Erst ab St. Leonhard wird es auf einer Nebenstraße steiler, aber von hier aus ist es nicht mehr weit zu unserem Etappenziel.
Mi. 07.07.     Ausflug zur Lazinser Alm (31 km, 1000 Hm, 2½-3½ h)
      Im Vergleich zu den vorherigen Etappen und Ausflügen ist die heutige Tour ins Pfelderer Tal am Nordrand der Texelgruppe kurz und leicht. Damit lässt er sich ideal mit einer Wanderung kombinieren. Zwar ist schon das Tal allein mit seinen Almwiesen unter den Dreitausendern einen Ausflug wert, doch der beeindruckendste Teil beginnt bei der Lazinser Alm in 1880 m Höhe, wo die die gut befahrbare Forststraße in einen steilen Wanderweg übergeht. Da dieser stellenweise auch erfahrene Mountainbiker vor Probleme stellt, bietet es sich an, das Velo hier stehenzulassen und zumindest ein Stück in Richtung Eisjöchl (2895 m) zu wandern.
Do. 08.07.     Moos in Passeier –> Sölden (47 km, 1700 Hm, 4-5¾ h)
      Das Timmelsjoch gehört zu den längsten und anspruchsvollsten Alpenpässen, aber zum Glück haben wir den Anfang des Anstiegs schon vorgestern hinter uns gebracht. Dafür geht es gleich am Ortsende in Kehren steil bergan. Nach 9 km mit fast konstanter Steigung folgt ein deutlich flacherer Abschnitt, aber hier sieht man schon den kargen Steilhang, an dem die Straßenabschnitte scheinbar endlos übereinander geschachtelt sind. Am Ende dieses Steilstücks ist es aber fast geschafft, bei mäßiger Steigung sind noch ein 500 m langer und zwei kurze Tunnel zu durchfahren, bis die Passhöhe erreicht ist. Die Abfahrt ins Ötztal bietet dann noch eine Überraschung: Die Straße führt zunächst steil hinab ins Tal des Timmelsbachs, aber verlässt dieses wieder, was uns einen Gegenanstieg von mehr als 100 Hm beschert.
Fr. 09.07.     Ausflug zur Ötztaler Gletscherstraße (34 km, 1500 Hm, 3-4¾ h)
      Unser letzter Ausflug bietet noch einen besonderen Leckerbissen: Mit 2830 m übertrifft die Ötztaler Gletscherstraße sogar die höchsten asphaltierten Alpenpässe. Mit durchschnittlich gut 10 % gilt dies auch für die Steigung. So ist bei der Mautstelle, wo die Straße von der Westflanke des Ötztals ins Rettenbachtal wechselt, der einzige flache Abschnitt. Danach geht es am Gletscherbach entlang wieder stetig bergauf, aber der Blick auf den Rettenbachferner sollte Motivation genug sein. In 2650 m Höhe gabelt sich die Straße. Wir halten uns links und erreichen schließlich am Ende eines 1,7 km langen, spärlich beleuchteten Tunnels den höchsten Punkt der Straße und kurz darauf den Parkplatz am Fuß des Tiefenbachferners. Wer mag, kann natürlich auf dem Rückweg noch die Stichstraße zum Rettenbachferner (+4 km, +200 Hm, +½ h) mitnehmen.
Sa. 10.07.     Sölden –> Leutasch (88 km, 825 Hm, 5½-6½ h)
      Während der ersten Hälfte unserer Schlussetappe geht es im Ötztal überwiegend bergab, dann folgen wir dem Inntal nur noch leicht bergab nach Telfs. Kurz hinter dem Ort stoßen wir auf die Strecke der ersten Etappe, und der Schlussanstieg zum Buchener Sattel beginnt. Im Gegensatz zur Gegenrichtung handelt es sich hierbei um eine ernstzunehmende Steigung, aber trotzdem ist das Ziel schnell erreicht, sodass die Schlussetappe die leichteste Etappe der gesamten Tour ist.
So. 11.07.     Abreise

7 Etappen     Summe     Durchschnitt
Kilometer 495 71
Höhenmeter 8600 1230
geschätzte Fahrzeit 34-44 h 4¾-6¼ h
   
7 Ausflüge     Summe     Durchschnitt
Kilometer 363 52
Höhenmeter 10875 1550
geschätzte Fahrzeit 28-41 h 4-5¾ h

Die Summen und Durchschnittswerte in der Tabelle beziehen sich auf die Standardstrecke

Die folgende Grafik zeigt den relativen Schwierigkeitsgrad der Etappen. Die Berechnung erfolgt auf Basis der Streckenlänge und der Höhenmeter ohne explizite Berücksichtigung von Steigungen und Untergrund Die Standardstrecken sind dunkelgrau, Tagesausflüge hellgrau und Extratouren weiß gekennzeichnet. Die gestrichelte Linie zeigt zum Vergleich eine typische Mittelgebirgsetappe mit 70 km und 700 Hm.

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