Die Etappen

Bei den angegebenen Streckenlängen (km) und aufwärts zu bewältigenden Höhendifferenzen (Hm) handelt es sich um Richtwerte, die teils gemessen und teils aus digitalen Karten ermittelt wurden (weitere Erläuterung). Die Strecken-, Höhen- und Fahrzeitangaben für Extratouren sind immer auf die Standard-Strecke bezogen, auch wenn es mehrere Extratouren gibt.

Die angegebenen Zeiten sind Schätzungen für die Fahrzeit einschließlich kurzer Stopps (bis 5 Minuten), jedoch ohne größere Pausen. Die Schätzung beruht nur auf Streckenlänge und Höhenmetern ohne Berücksichtigung von Steigung und Untergrundbeschaffenheit. Der erste Wert beruht auf meinen eigenen Fahrzeiten, der zweite geht von einer Aufstiegsrate von etwa 400 Höhenmetern pro Stunde aus.

Sa. 16.06.     Anreise nach Schladming
So. 17.06.     Schladming –> St. Margarethen (67 km, 1125 Hm, 4½-5¾ h)
      Gleich zu Beginn unserer Tour steht mit dem Radstädter Tauernpass bereits ein anspruchsvoller Alpenpass auf dem Programm. Zunächst steigt die Strecke im Ennstal aber nur leicht an, bis wir bei Löbenau in Richtung Süden abbiegen. Bis zum Ort Untertauern können wir statt der Passstraße einem sehr schönen Radweg entlang der Taurach folgen, wobei sich die Steigung noch immer in Grenzen hält. Erst auf den letzten 700 Höhenmetern, wo es keine Alternative zur Straße gibt, nimmt die Steigung deutlich zu. Fast ohne Kehren zieht sich die Straße bis zur optisch wenig attraktiven Passhöhe im Tal entlang. Schließlich folgt eine lange Abfahrt nach Mauterndorf, bevor wir unser Etappenziel im Murtal erreichen.
     
Mo. 18.06.     St. Margarethen –> Gnesau (67 km, 1050 Hm, 4½-5¾ h)
      Heute stehen zwei Strecken zur Auswahl. Die leichtere Variante folgt zunächst dem Murtal abwärts nach Predlitz. Hier beginnt die gut ausgebaute, aber trotzdem recht verkehrsarme Straße zur Turracherhöhe, deren Steigung erst hinter dem Ort Turrach zunimmt. Im Vergleich zur Auffahrt ist die Abfahrt dann mit stellenweise gut 20 % Gefälle spektakulärer und auch landschaftlich schöner. Die Alternativroute (+2 km, +850 Hm, +¾-1¾ h) ist landschaftlich viel interessanter, aber mit 3 längeren Anstiegen sehr anspruchsvoll. Als erstes ist der Schönfeldsattel zu überwinden, bevor es abwärts nach Innerkrems geht. Hier beginnt die Nockalmstraße, die sich mit insgesamt 52 Kehren durch den Naturpark Nockberge zieht. Die runden, grasbewachsenen Berge, die dem Gebiet den Namen gegeben haben, sind im gesamten Alpenraum einmalig. Zwei nahezu gleichlange Anstiege zur Eisentalhöhe (2042 m) und zur Schiestlscharte (2024 m) sind zu bezwingen, bevor wir bei Ebene Reichenau auf die Standard-Strecke stoßen.
     
Di. 19.06.     Gnesau –> Bled (110 km, 975 Hm, 6¾-8 h)
      Obwohl nur eine ernstzunehmende Steigung ansteht, ist die heutige Etappe durch ihre Länge recht anspruchsvoll. Zunächst rollen wir hinab zum Ossiacher See, queren das Drautal und passieren Villach östlich. Südlich der Stadt beginnt der Anstieg zum Wurzenpass, dem am weitesten westlich gelegene Pass der Karawanken. Nicht sehr spektakulär, aber stellenweise sehr steil geht es aufwärts, bevor wir hinab nach Kranjska Gora rollen. Schließlich folgen wir dem Savetal stetig abwärts, bis uns nur noch ein kleiner Hügel von unserem Etappenziel trennt, welches sehr schön an einem See am Rand des Triglav-Nationalparks liegt.
     
Mi. 20.06.     Bled –> Most na Soči (71 km, 1075 Hm, 4¾-6 h)
      Bis Bohinjska Bistrica ist unsere Strecke im Tal der Sava Bohinjka relativ flach. Hier bietet sich die Möglichkeit zu einem lohnenden Abstecher zum größten See Sloweniens, dem Bohinjsko jezero (Wocheiner See) und evtl. weiter zum Savica-Wasserfall (+30 km, +200 Hm, +1¾-2 h), bei dem das Wasser fast senkrecht 51 m in die Tiefe fällt. Danach folgt mit dem Bohinjsko Sedlo die Hauptaufgabe des Tages und der letzte Pass auf dem Weg an die Adria. Mit stellenweise schlechtem Belag und bis zu 13 % Steigung ist dieser Pass durchaus anstrengend, bietet dafür aber schöne Ausblicke auf das Triglavmassiv und später in das Küstenvorland. Danach geht es fast nur noch bergab zu unserem Etappenziel am Zusammenfluss von Soča und Idrijca.
     
Do. 21.06.     Most na Soči –> Grado (83 km, 600 Hm, 5-5¾ h)
      Ohne große Steigungen erreichen wir heute das Mittelmeer. Zunächst folgen wir der Soča abwärts nach Plave, bevor beim Verlassen des Tals der einzige erwähnenswerte Anstieg auf dem Programm steht. Kurz darauf überqueren wir die Grenze nach Italien und radeln auf unspektakulärer Strecke an die Küste. Schließlich erreichen wir die Stadt Grado, welche auf einer Sanddüne am äußersten Ende des Golfs von Venedig erbaut wurde.
     
Fr. 22.06.     Ruhetag
     
Sa. 23.06.     Grado –> Bovec (112 km, 1100 Hm, 7-8¼ h)
      Mit einer sehr anspruchsvollen Etappe beginnt unsere Rückfahrt. Bis Udine, der wichtigsten Stadt der Landschaft Friaul, folgen wir allerdings dem Alpe-Adria-Radweg auf nahezu ebener Strecke. Doch auch bei der Weiterfahrt halten sich die Steigungen noch lange in Grenzen, und erst nach insgesamt 80 km wird es an der Auffahrt zum Passo di Tanamea steiler. Bei der Abfahrt gibt es gleich hinter der slowenischen Grenze noch einen kurzen Gegenanstieg, bevor wir zu unserem im Sočatal in der Nähe des höchsten Wasserfalls Sloweniens gelegenen Etappenziel hinabrollen.
     
So. 24.06.     Ausflug zum Mangart (67 km, 1850 Hm, 5¼-7¼ h)
      Der heutige Ausflug führt uns zu einem der höchsten und charakteristischsten Berge der Julischen Alpen. Nach wenigen Kilometern im Sočatal beginnt die Auffahrt zum Passo del Predil, doch noch vor Erreichen der Passhöhe zweigt die Mangart-Bergstraße ab. Bis zum Parkplatz am Ende der höchsten Bergstraße Sloweniens sind noch mehr als 1000 Höhenmeter zu überwinden, aber die grandiose Aussicht auf die Ostalpen, wo bei schönem Wetter sogar der Großglockner zu erkennen ist, rechtfertigt die Anstrengung.
     
Mo. 25.06.     Bovec –> Malborghetto-Valbruna (53 km, 1000 Hm, 3¾-4¾ h)
      Heute haben wir nochmal zwei Strecken zu Auswahl. Die leichtere führt wie gestern zum Passo del Predil, und von dort aus direkt hinab ins Kanaltal. Die Alternativroute (+32 km, +550 Hm, +2¼-2¾ h) folgt hingegen weiter dem Sočatal zum Vršič-Pass. Mit 27 Kehren schlängelt sich die Straße hinauf und bietet wunderschöne Blicke auf die Berggipfel der Julischen Alpen. Die Abfahrt nach Kranjska Gora mit ihren 24 Kehren und teils Kopfsteinpflaster ist nicht weniger schön, und schließlich erreichen wir unser Etappenziel auf nahezu ebener Strecke.
     
Di. 26.06.     Malborghetto-Valbruna –> Oberdrauburg (77 km, 1425 Hm, 5¼-7 h)
      Nominell ist die heutige Etappe eine der schwersten unserer Tour, aber die Steigungen sind weit weniger hart als die vor einigen Tagen bewältigten. Zunächst geht es überwiegend abwärts nach Pontebba, wo die Nassfeld-Passstraße beginnt. Die teils nur einspurig ausgebaute Straße zieht sich mit einigen Kehren durch Wälder und Wiesen hinauf in ein Skigebiet. Nach der Abfahrt ins Gailtal geht es sanft aufwärts nach Kötschach-Mauthen, wo uns nur noch der kaum erwähnenswerte Gailbergsattel von unserem Etappenziel im Drautal trennt.
     
Mi. 27.06.     Oberdrauburg –> Heiligenblut (53 km, 1425 Hm, 4-5¾ h)
      Nach kurzer Fahrt auf dem Drau-Radweg geht es steil aufwärts auf Nebenstraßen zum wenig spektakulären Iselsbergpass. Gleich danach rollen wir auf der Hauptstraße hinab nach Winklern, wobei wir mehr als die Hälfte der Höhenmeter wieder verlieren. Hier stoßen wir auf den Glockner-Radweg, der uns mit überwiegend moderaten Steigungen verkehrsfrei im Mölltal aufwärts führt. Doch auf halbem Weg nach Heiligenblut verlassen wir das Tal, was uns noch einen steilen Anstieg beschert, aber mit asphaltierten Nebenstraßen und schönen Aussichten ins Tal belohnt. Schließlich erreichen wir oberhalb von Heiligenblut die Großglockner-Hochalpenstraße und unser hoch über dem Ort gelegenes Quartier.
     
Do. 28.06.     Heiligenblut –> Piesendorf (59 km, 1175 Hm, 4¼-5½ h)
      Mit der Großglockner-Hochalpenstraße haben wir heute eine der spektakulärsten Straßen der Alpen vor uns. Da wir bereits gestern einen Teil der Auffahrt bewältigt haben, erreichen wir schon bald die Abzweigung zur Franz-Josephs-Höhe. Wenn Kondition und Wetter mitspielen, bietet sich hier ein Abstecher (+17 km, +600 Hm, +1½-2 h) in die Nähe des höchsten Berges Österreichs, des Großglockners, an. Direkt unterhalb der Aussichtsplattform erstreckt sich die mehr als 9 km lange, bis 1600 m breite Pasterze, der größte Gletscher der Ostalpen. Ansonsten geht es gleichmäßig ansteigend zum Hochtor (2505 m). Nachdem wir den Scheiteltunnel passiert haben, folgt nach einer Abfahrt noch ein kurzer Anstieg zum Fuscher Törl. Den Abschluss der Etappe bilden ein Abstecher zur Edelweißspitze, welche eine Aussicht bis zum Zeller See bietet und mit 2571 m der höchste Punkt unserer Tour ist, und schließlich eine schier endlose Abfahrt.
     
Fr. 29.06.     Ausflug zum Hundstein (71 km, 1500 Hm, 5-6¾ h)
      Der heutige Ausflug führt uns zu einem Gipfel mit einer großartigen Rundsicht. Von Anfang an bietet die Auffahrt von Bruck herrliche Blicke ins gegenüber liegende Fuschertal und auf die Hohen Tauern. Dafür gibt es im oberen Teil Schotter mit teils steilen Rampen und kurz vor dem Gipfel einen schmalen Pfad, bevor wir den Blick über Steinernes Meer und Hochköniggruppe im Norden und im Süden zum Kitzsteinhorn und bei guter Sicht bis zum Großglockner schweifen lassen können. Schließlich geht es auf einem gut befahrbaren Forstweg hinunter nach Maria Alm und am Zeller See vorbei zurück zum Ausgangspunkt.
     
oder     Ausflug zum Tauernmoossee (81 km, 1575 Hm, 5¾-7½ h)
      Für diejenigen, die nicht so gern auf Schotter fahren, bietet sich alternativ die Panoramastraße zum Tauernmoos-Stausee an. Zunächst stehen einige Kilometer ebene Strecke im Salzachtal bevor, bis wir bei Uttendorf ins Tal der Stubache abbiegen. Nach einem weiteren relativ flachen Abschnitt zieht die Steigung bis zum Kraftwerk Enzingerboden auf 10 % an. Der letzte Streckenabschnitt auf einer kleinen Straße zum See ist der schönste, da die Straße für Kraftfahrzeuge gesperrt ist, und sich immer wieder tolle Ausblicke ins Tal und auf die umliegende Bergwelt bieten. Erst kurz vor dem Ende geht der löchrige und wellige Asphalt in Schotter über, und wir rollen leicht abwärts zum See mit seiner mehr als 1 km langen, geschwungenen Staumauer in gut 2000 m Höhe. Schließlich können wir noch ein Stück auf Schotter am See entlangfahren, bis der Weg in einen Pfad übergeht.
     
Sa. 30.06.     Piesendorf –> Schladming (98 km, 775 Hm, 6-6¾ h)
      Unsere Schlussetappe ist nochmal recht lang, aber nicht sehr schwer. Bis St. Johann i. P. folgen wir dem Tauern-Radweg im Salzachtal. Allerdings folgt dieser, wie viele Flussradwege im Gebirge, dem Fluss nur grob, sodass ein paar kurze, aber heftige Steigungen zu bewältigen sind. In St. Johann verlassen wir das Tal der Salzach und radeln über die Wagrainer Höhe ins Ennstal, dem wir leicht abwärts nach Schladming folgen.
     
So. 01.07.     Abreise

11 Etappen     Summe     Durchschnitt
Kilometer 850 77
Höhenmeter 11725 1070
geschätzte Fahrzeit 56-69 h 5-6¼ h
   
2 Ausflüge     Summe     Durchschnitt
Kilometer 138 69
Höhenmeter 3350 1680
geschätzte Fahrzeit 10-14 h 5-7 h

Die Summen und Durchschnittswerte in der Tabelle beziehen sich auf die Standardstrecke

Die folgende Grafik zeigt den relativen Schwierigkeitsgrad der Etappen. Die Berechnung erfolgt auf Basis der Streckenlänge und der Höhenmeter ohne explizite Berücksichtigung von Steigungen und Untergrund Die Standardstrecken sind dunkelgrau, Tagesausflüge hellgrau und Extratouren weiß gekennzeichnet. Die gestrichelte Linie zeigt zum Vergleich eine typische Mittelgebirgsetappe mit 70 km und 700 Hm.

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