Die Etappen |
Die Angabe "QDH" ist eine Einstufung des Schwierigkeitsgrads durch die auf quaeldich.de verwendete "quäldich-Härte". Hierbei sollte aber beachtet werden, dass dieses Kriterium eigentlich für Rennrad-Touren gemacht wurde und steile Anstiege sehr hoch bewertet.
Die angegebenen Zeiten sind Schätzungen für die Fahrzeit einschließlich kurzer Stopps (bis 5 Minuten), jedoch ohne größere Pausen. Die Schätzung beruht nur auf Streckenlänge und Höhenmetern ohne Berücksichtigung von Steigung und Untergrundbeschaffenheit. Der erste Wert beruht auf meinen eigenen Fahrzeiten, der zweite geht von einer Aufstiegsrate von etwa 400 Höhenmetern pro Stunde aus.
Sa. 02.08. | Anreise nach Martigny | |||
So. 03.08. | Martigny –> Finhaut (22 km, 950 Hm, QDH = 82, 2-3 h) | |||
Unsere erste Etappe ist extrem kurz. Dafür gibt es aber keine Gelegenheit zum Einrollen, denn es geht gleich aus dem Rhônetal heraus in die Berge. Unter den Routen von Martigny in Richtung Süden wählen wir die wohl am wenigsten bekannte, nämlich die über Finhaut zum Col des Montets. Im ersten Abschnitt folgt die Strecke dem Tal des Flusses Trient. Hinter dem Ort Les Trétien geht die kleine Asphaltstraße in eine Staubpiste mit 14 engen Kehren und gut 12 % Steigung über, doch schon bald erreichen wir oberhalb von Finhaut wieder Asphalt. Hier können wir direkt zur vom Col de la Forclaz kommenden Hauptstraße hinabrollen, wo uns nur noch ein kurzer Schlussanstieg von unserem Quartier direkt an der französischen Grenze trennt. Wenn Wetter und Kondition mitspielen, sollten wir uns allerdings einen Abstecher zum Lac d'Emosson (+17 km, +700 Hm, QDH = 141, +1½-2¼ h) nicht entgehen lassen. Die Ausblicke auf den Mont Blanc entschädigen für die Mühe, und die Bergwelt oben am Stausee lädt dazu ein, einige Zeit zu verbringen und die kurze Etappe nicht langweilig werden zu lassen. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col des Montets, Col de la Gueulaz | ||||
Mo. 04.08. | Finhaut –> Albertville (96 km, 1200 Hm, QDH = 78, 6¼-7½ h) | |||
Obwohl es heute mehr bergab als bergauf geht, kommen einige Höhenmeter zusammen. Gleich am Morgen müssen wir noch den Rest der Auffahrt zum Col des Montets hinter uns bringen. Danach folgen wir dem Tal der Arve abwärts über Chamonix nach Passy, wo wir das Tal nach Süden verlassen, um den Hauptanstieg in Angriff zu nehmen. In Megeve ist dieser geschafft, und bald wir haben wieder die Wahl zwischen zwei Varianten: Die direkte Strecke folgt der Hauptstraße durch die Gorges de l'Arly abwärts nach Ugine, während die Alternativroute über Notre-Dame-de-Bellecombe (+6 km, +550 Hm, QDH = 131, +¾-1½ h) auf aussichtsreiche Nebenstraßen weiter südlich am Hang ausweicht. Nachdem sich die Routen im Tal des Arly wieder getroffen haben, erreichen wir Albertville ohne weitere Anstrengung. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col des Montets | ||||
Di. 05.08. | Albertville –> St-Jean-de-Maurienne (62 km, 575 Hm, QDH = 22, 3¾-4½ h) | |||
Heute stehen sehr unterschiedliche Varianten zur Auswahl. Die einfachste Strecke führt unspektakulär zuerst im Tal der Isère abwärts und dann im Tal des Arc aufwärts. Die wesentlich interessantere Alternative (+15 km, +1300 Hm, QDH = 129, +1¾-3¼ h) folgt hingegen zunächst der Isère flussaufwärts nach Feissons. Hier beginnt die Straße zum Col de la Madeleine, der schon einige Male Schauplatz der Tour de France war. Die Auffahrt führt ausnahmslos über schmale Teersträßchen, und am Pass hat man eine überwältigende Aussicht auf den Mont Blanc und die Anfahrt des Col du Glandon gegenüber. Falls uns das noch nicht genügt, können wir statt der direkten Abfahrt ins Arc-Tal die Alternativroute über den Col de Chaussy nehmen (+19 km, +1575 Hm, QDH = 147, +2¼-4 h). Im ersten Abschnitt führt diese über Schotter, doch als Belohnung winkt eine großartige Abfahrt mit 18 fast senkrecht übereinander liegenden Kehren. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col de la Madeleine, Col de Chaussy | ||||
Mi. 06.08. | Ausflug zum Col de la Croix de Fer (64 km, 1875 Hm, QDH = 140, 5-7 h) | |||
Gleich zwei von der Tour de France schon oft angesteuerte Pässe erobern wir heute. Zuerst geht es ein Stück zurück nach Ste-Marie-de-Cuines, wo die 22 km lange Auffahrt zum Col du Glandon beginnt. In der zweiten Hälfte wird die Straße steiler, bis zum Schluss eine schiere Wand in mehreren Serpentinen überwunden wird. Auf der Passhöhe erwartet uns eine grandiose Aussicht über den Col de la Madeleine zum Mont Blanc. Weniger steil geht es dann weiter aufwärts zum Col de la Croix de Fer, wobei das beeindruckende Panorama erhalten bleibt. Ebenfalls beeindruckend ist die Abfahrt, welche im mittleren Teil an einer tiefen Schlucht vorbeiführt. In diesem Bereich werden einige Tunnel passiert. Wer diese umgehen möchte, kann noch eine kleine Extratour über den Col du Mollard (+9 km, +225 Hm, QDH = 158, +¾-1 h) unternehmen, bevor es zum Ausgangspunkt hinabgeht. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col du Glandon, Col de la Croix de Fer, Col du Mollard | ||||
Do. 07.08. | St-Jean-de-Maurienne –> Valloire (27 km, 1175 Hm, QDH = 88, 2½-3¾ h) | |||
Nun geht es auf den ersten ganz großen Pass, den Col du Galibier, zu. Doch bis dorthin sind es mehr als 2000 Höhenmeter, sodass wir eine Übernachtung einlegen. Statt der Hauptstraße über den Col du Télégraphe nehmen wir die nahezu verkehrsfreie Alternativroute über den Col d'Albanne. Diese verlässt das Arc-Tal schon bald und bietet tolle Ausblicke ins Tal und später hinüber zum Col du Télégraphe. Der Preis dafür ist eine Schotterpassage kurz vor dem Etappenziel, da hier die Straße vor langer Zeit von einem Felssturz verschüttet wurde. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col d'Albanne | ||||
Fr. 08.08. | Valloire –> Briançon (57 km, 1300 Hm, QDH = 100, 4¼-5½ h) | |||
Der 2645 m hohe Col du Galibier gehört zu den schönsten Alpenpässen und zu den Klassikern der Tour de France. Da wir einen Teil des Anstiegs aber schon gestern bewältigt haben, ist es heute nicht mehr so wild. Zunächst geht es mit erträglicher Steigung ein langgezogenes Tal hinauf. Am Ende des Tales wird es etwas steiler, und der letzte Teil der Auffahrt zwischen Wiesen und Geröll mit Steigungen von gut 12 % ist anstrengend. Zuletzt aber entschädigt der atemberaubende Blick die Abhänge hinunter für die Mühe. Danach geht es fast 40 km fast nur bergab. Beim Col du Lautaret angekommen, können wir die Hauptstraße verlassen und auf Wegen und Nebenstraßen im Guisanetal abwärts radeln. Dabei ist nur der erste Abschnitt steil und etwas schwieriger zu fahren, während der Rest der Strecke gemütliches Rollen verspricht. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col du Galibier | ||||
Sa. 09.08. | Ausflug zum Col du Gondran (43 km, 1525 Hm, QDH = 128, 3½-5¼ h) | |||
Nicht viel mit den bekannten Alpenpässen zu tun hat unser heutiger Ausflug. Stattdessen fahren wir auf halb verfallenen Militärstraßen durch eine großartige Landschaft abseits des Massentourismus. Unsere Strecke zum Col du Gondran zweigt südöstlich von Briançon von der Straße zum Col d'Izoard ab, den wir in einigen Tagen bezwingen werden. Auf löchrigem und teils mit Schotter bedecktem Asphalt geht es an Militäranlagen vorbei aufwärts zum Fort de Gondran. Unterwegs gibt es immer wieder begeisternde Ausblicke in Richtung Izoard, nach Briançon und auf das westlich liegenden Massif des Écrins. Nach einem Abstecher zum Gipfel Le Janus (2529 m) auf einem steilen, grobschottrigen Weg folgt eine teils anspruchsvolle Abfahrt nach La Vachette. Hier treffen wir auf die stark befahrene Hauptstraße vom Col de Montgenèvre, welche wir aber schon bald wieder verlassen können und erreichen bald die Altstadt von Briançon. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col du Gondran | ||||
So. 10.08. | Briançon –> Jausiers (85 km, 1550 Hm, QDH = 100, 6-7¾ h) | |||
Für die Weiterfahrt in Richtung Süden wählen wir die leichtere Variante, die den Col d'Izoard umgeht. So geht es während der ersten Hälfte der Etappe überwiegend abwärts durch das Tal der Durance. Erst ab Guillestre, wo der Anstieg zum Col de Vars beginnt, geht es zur Sache. Auf kehrenreicher Strecke gewinnt man schnell an Höhe und Ausblick, bevor man ein langes Hochtal erreicht und diesem bis zur Passhöhe folgt. Schließlich rollen wir gut 20 km zu unserem südlichsten Übernachtungsort hinab. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col de Vars | ||||
Mo. 11.08. | Ausflug zum Col de la Bonette (49 km, 1600 Hm, QDH = 119, 4-5¾ h) | |||
Der Col de la Bonette mit der Panoramaschleife am Cime de la Bonette gehört natürlich zum Pflichtprogramm einer Tour in den Südalpen, da er von vielen als der höchste Pass der Alpen angesehen wird. Die Steigung beginnt unmittelbar am Ortsausgang von Jausiers und bleibt bis zur Passhöhe ziemlich konstant. Eine gute Möglichkeit zum Verschnaufen bietet sich am Lac des Essaupres in 2370 m Höhe, bevor sich die Straße an den verfallenen Restefond-Kasernen vorbei am Hang entlangzieht. Schließlich erreichen wir den vielleicht (?) höchsten Punkt unserer Tour und genießen entweder die Abfahrt auf derselben Strecke oder nehmen noch eine Extratour durch das Vallon de la Moutière (+19 km, +200 Hm, QDH = 129, +1¼-1½ h) in Angriff. Diese zweigt schon bald auf einen Schotterweg in Richtung Col de la Moutière ab, folgt aber dann dem Tal weiter abwärts nach Bayasse, wo sie auf die Nordrampe des Col de la Cayolle trifft. Wenn das noch nicht reicht, können wir natürlich auch noch diesen Pass komplett erobern (+38 km, +750 Hm, QDH = 169, +2¾-3½ h). | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col de la Bonette, Cime de la Bonette, Col de la Cayolle | ||||
Di. 12.08. | Ausflug zum Col de la Cayolle (77 km, 1525 Hm, QDH = 84, 5½-7¼ h) | |||
Die Route des Grandes Alpes nimmt nicht den gestern bezwungenen Col de la Bonette, sondern den weiter westlich gelegenen Col de la Cayolle. Von der Höhe her ist dieser weit weniger spektakulär, aber landschaftlich nicht weniger schön. Zuerst rollen wir im Tal der Ubaye hinab nach Barcelonnette, wo der lange, aber nur mäßig steile Anstieg beginnt. Im mittleren Teil führt die stellenweise einspurige Straße durch eine enge Schlucht, bevor es durch durch Lärchenwälder und ausgedehnte Wiesenmatten zur Passhöhe geht. Am südlichsten Punkt unserer Tour angekommen, bietet sich schließlich eine lohnende Aussicht nach Süden über das Tal der Var hinweg, bevor wir wieder zurückrollen. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col de la Cayolle | ||||
oder | Ausflug zum Col d'Allos (57 km, 1450 Hm, QDH = 96, 4¼-6 h) | |||
Als Alternative bietet sich der Col d'Allos an, insbesondere, falls wir gestern die Extratour mitgenommen haben und dadurch schon einen Teil der Strecke zum Col de la Cayolle kennen. Im Gegensatz zu diesem folgt diese nicht der tiefen Schlucht, sondern gewinnt schneller an Höhe und bietet später einen tollen Blick auf das gegenüberliegende Bachelard-Tal mit der Straße zum Col de la Cayolle, bevor wir recht unspektakulär die Passhöhe erreichen und wieder hinabrollen. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col d'Allos | ||||
Mi. 13.08. | Jausiers –> Guillestre (85 km, 1225 Hm, QDH = 85, 5¾-7 h) | |||
Heute haben wir wieder zwei Strecken mit sehr unterschiedlicher Charakteristik zur Auswahl. Die leichtere Route folgt zunächst dem Tal der Ubaye abwärts zum Lac de Serre Ponçon und dann dem Tal der Durance aufwärts zum Etappenziel. Die Höhenmeter resultieren aus vielen kleinen Wellen und aus einem längeren Anstieg zum Col de Pontis auf halbem Weg. Die Streckenführung meidet die Hauptstraße so gut es geht und nutzt im ersten Abschnitt teils eine alte Bahntrasse mit Tunnel. Bei der anspruchsvollen Alternativroute über den Col de Parpaillon (-18 km, +475 Hm, QDH = 125) werden speziell die Schotterfreunde auf ihre Kosten kommen. Schon nach kurzer Fahrt aufwärts im Tal der Ubaye zweigt die Strecke in Richtung Westen ab. Landschaftlich ist die Auffahrt großartig, aber schon 9 km vor dem Scheiteltunnel endet der Asphalt, und die Steigung beträgt in teils recht grobem Schotter oft an die 10 %. Der Scheiteltunnel ist ebenfalls in schlechtem Zustand, aber auf der anderen Seite entschädigt noch schönere Landschaft dafür, dass nochmal 8 km auf Schotter zurückzulegen sind. Ist dann aber die Abfahrt ins Tal der Durance geschafft, stehen keine besonderen Schwierigkeiten mehr bevor. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col de Pontis, Col de Parpaillon | ||||
Do. 14.08. | Ausflug zum Pic du Chateaurenard (88 km, 2325 Hm, QDH = 163, 6¾-9¼ h) | |||
Heute stehen wieder Varianten für Schotter- und Asphaltfreunde zur Auswahl, wobei beide sehr anspruchsvoll sind und jeweils auf derselben Strecke wieder zurückführen. Beide folgen zunächst identisch dem Guiltal nach Osten, wobei wir den unteren Teil der tief eingeschnittene Combe du Queyras mit einigen Tunnel auf einer alten Panoramastraße umfahren. In Ville-Vieille verlässt die Strecke zum Pic du Chateaurenard das Guiltal nach Süden ins Tal der Aigue Blanche und folgt diesem zum Ort Saint Véran mit seinen alten Steinfassaden, der zudem mit 2040 m einer der höchsten Orte in den Alpen ist. Ab hier wird die Auffahrt deutlich interessanter, zuerst auf löchrigem Asphalt, später auf einer Schotter- bzw. Erdpiste. Vom Endpunkt am Observatorium in 2937 m Höhe aus lohnt sich ein kurzer Fußweg zum Gipfel, wo sich ein herrliches Panorama bietet, besonders auf die letzten Kehren der gegenüberliegenden Straße zum Col d'Agnel mit dem Monte Viso als Hintergrund. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Pic du Chateaurenard | ||||
oder | Ausflug zum Col d'Agnel (85 km, 2100 Hm, QDH = 137, 6¼-8¾ h) | |||
Die asphaltierte Strecke zum Col d'Agnel verlässt das Tal der Aigue Blanche schon in Molines-en-Queyras wieder und folgt kurvenarm dem Tal der Aigue Agnel. Erst oberhalb von 2400 m werden zweimal je zwei Serpentinen zur Bewältigung zusätzlicher Höhe zu Hilfe genommen, wobei sich ein weiter Blick talauswärts bietet. Bei gutem Wetter sind im Hintergrund sogar die schneebedeckten Gipfel des Ecrins-Massiv südlich des Col du Galibier zu erkennen, während der Gipfel des Monte Viso über der Passhöhe immer imposanter aufragt. Kurz vor dem Ziel überwindet man am Talende noch eine Felswand, und nach zwei kurzen Serpentinen ist die Passhöhe mit ihrer grandiosen Aussicht erreicht. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col d'Agnel | ||||
Fr. 15.08. | Guillestre –> Briançon (51 km, 1575 Hm, QDH = 103, 4-5¾ h) | |||
Nun nehmen wir den Col d'Izoard in Angriff, den wir bei der Hinfahrt ausgelassen haben. Die Etappe beginnt auf derselben Strecke wie der gestrige Ausflug, verlässt das Guiltal aber früher. Der Pass selbst ist verkehrsmäßig unbedeutend, was die Fahrt trotz einiger steiler Abschnitte recht angenehm macht. Im oberen Teil bietet sich schließlich eine grandiose Serpentinenstrecke in zerklüfteter und wilder Felslandschaft, gekrönt von der Casse Déserte, einer wüstenartigen Verwitterungslandschaft. Die folgende Abfahrt nach Briançon ist gut ausgebaut und sehr angenehm zu fahren. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col d'Izoard | ||||
Sa. 16.08. | Ausflug zum Col de Granon (43 km, 1325 Hm, QDH = 108, 3½-5 h) | |||
Da er nur auf einer Seite asphaltiert ist, ist der Col de Granon weit weniger bekannt als die großen Pässe der Region. Die eigentliche Auffahrt beginnt nordwestlich von Briançon in St-Chaffrey. Der Verlauf der Straße durch Almwiesen ist nicht sehr spektakulär, aber die Aussicht auf das Écrins-Massiv ist vom Feinsten. Oben zweigen einige interessante Schotterstraßen ab, die aber mehrheitlich in gesperrtes Militärgebiet führen. Die Abfahrt ins Vallée de la Clarée ist nicht asphaltiert und stellenweise durchaus anspruchsvoll. Danach besteht die Möglichkeit, noch ein Stück oder ganz bis zum Ende des Fahrwegs beim Refuge des Drayères ins Vallée de la Clarée hochzuradeln (+49 km, +775 Hm, QDH = 147, +3¼-4¼ h). Schließlich rollen wir wie schon beim Ausflug vor gut einer Woche nach Briançon hinab. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col de Granon, Chalets de Laval | ||||
So. 17.08. | Briançon –> Susa (72 km, 875 Hm, QDH = 51, 4¾-5¾ h) | |||
Die heutige Etappe beginnt mit einem kurzen Stück auf der bereits bekannten Strecke in Richtung Col de Montgenèvre, von der wir aber, wie wir gestern gekommen sind, ins Vallée de la Clarée abbiegen. Etwa auf halber Länge des Tals biegen wir dann ab zum Col de l'Echelle. Hier sind die wesentlichen Steigungen schon geschafft, und wir rollen hinab nach Bardonecchia, wobei wir die italienische Grenze passieren. Schließlich folgen wir dem Susatal überwiegend leicht abwärts zu unserem Etappenziel. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col de l'Echelle | ||||
Mo. 18.08. | Ausflug zum Colle delle Finestre (40 km, 1725 Hm, QDH = 176, 3½-5½ h) | |||
Sportlich und von der Landschaft her gehört der Colle delle Finestre zu den besonderen Leckerbissen. Die Auffahrt beginnt direkt in Susa, und es geht gleich zur Sache. Die nur ca. 2,5 m breite Straße schlängelt sich in zahlreichen Serpentinen durch den Wald, und immer wieder öffnen sich Blicke ins Tal. Etwa auf halber Strecke geht das Asphaltsträßchen in eine allerdings gut gewalzte Erdstraße über. Statt von der Passhöhe aus auf derselben Route zurückzufahren, besteht alternativ die Möglichkeit zu einer Rundtour über die Assietta-Kammstraße (+19 km, +700 Hm, QDH = 230, +1½-2½ h), wodurch der Ausflug aber sehr anspruchsvoll wird. Die geschotterte Straße zieht sich am Kamm entlang, bietet ebenfalls geniale Ausblicke und erreicht beim Colle dell'Assietta eine Höhe von 2474 m. Hier verlassen wir die Kammstraße und erreichen bei den Ruinen auf dem Gran Serin sogar knapp 2600 m. Dort beginnt eine steile, anspruchsvolle Abfahrt nach Frais, wo wir wieder Asphalt erreichen und ohne weitere Herausforderungen nach Susa hinabrollen. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Colle delle Finestre | ||||
Di. 19.08. | Susa –> Lanslebourg (51 km, 1850 Hm, QDH = 142, 4¼-6¼ h) | |||
Eine schwere Etappe mit einer langen Passauffahrt führt uns wieder nach Frankreich. Die erste Hälfte der Auffahrt legen wir auf einer schönen Nebenstraße zurück, was sich besonders wegen der Bergdörfer Novalesa und Moncenisio lohnt. Der Preis dafür ist allerdings ein deutlicher Höhenverlust zwischen dem letzten Dorf und der Passstraße zum Col du Mont Cenis, da der direkte Weg kaum fahrbar ist. Schließlich kommt in karger werdender Landschaft die Staumauer des Lac du Mont Cenis in Sicht, zu dessen Fuß man über eine schön angelegte Serpentinengruppe gelangt. Hier wechseln wir wahlweise auf einen Schotterweg direkt zur Staumauer hinauf oder bleiben noch kurz auf der Hauptstraße und machen eine kleine Extratour zur Batterie la Cour (+6 km, +125 Hm, QDH = 152, +½ h), wo sich der vielleicht schönste Blick auf den See bietet. Weiter geht es auf einen gut befahrbaren Schotterweg am Westufer des Sees entlang. Dabei bietet sich die Möglichkeit einer weiteren Extratour zum Fort de Pattacreuse (+7 km, +325 Hm, QDH = 169, +¾-1 h). Auf einer steinigen und arg ausgewaschenen Erdstraße mit wunderschönen Serpentinen geht es mit mäßiger Steigung zu den Resten eines alten Forts in 2400 m Höhe, wo sich eine Sicht zum Col du Petit Mont Cenis bietet. Schließlich rollen wir auf der Straße hinab nach Lanslebourg. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col du Mont Cenis | ||||
Mi. 20.08. | Lanslebourg –> Séez (79 km, 1625 Hm, QDH = 116, 5½-7½ h) | |||
Heute treffen wir wieder auf die Route des Grandes Alpes und folgen dieser in Richtung Norden. Bis zum eigentlich höchsten Alpenpass, dem Col de l'Iseran, sind fast 35 Kilometer Steigung zu bewältigen. Nach einem Steilstück am Anfang zeigt das Tal bei zunächst mäßiger Steigung eine urwüchsige Schönheit mit kahlen Hängen, grünen Wiesen und Bergdörfern mit alten, grauen Steinhäusern. Hinter Bonneval-sur-Arc nimmt die Steigung zu, dafür entschädigt die Aussicht auf die Gipfel von Charbonnel, Ciamarella und Albaron. Schließlich erreichen wir die Passhöhe und genießen fast 1000 Höhenmeter Abfahrt nach Val d'Isère. Danach geht es fast eben am Lac du Chevril entlang, bis wir am Ende des Sees kurz die Hauptstraße verlassen. In Ste-Foy-Tarentaise verlassen wir die Hauptstraße erneut, was uns einen kleinen Gegenanstieg beschert, dafür aber direkt zur Jugendherberge führt. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col de l'Iseran | ||||
Do. 21.08. | Séez –> Aosta (83 km, 1550 Hm, QDH = 98, 5¾-7½ h) | |||
Der Col du Petit St. Bernard ist der vorletzte Alpenpass unserer Tour. Im ersten Teil der Auffahrt nehmen wir statt der Hauptstraße eine etwas weiter östliche gelegene Nebenstraße. Je höher wir kommen, umso schöner wird die Sicht auf das Tal der Isère und das gegenüberliegende Les Arcs, bis die Straße oberhalb von La Rosière in ein Hochtal abknickt. Hier wird die recht unspektakuläre Streckenführung zur Passhöhe aber durch die Sicht auf den Mont Blanc kompensiert. Bei der Abfahrt ins Aostatal haben wir dann die Wahl zwischen der direkten Abfahrt nach Saint Didier und einer aussichtsreichen Extratour über den Colle San Carlo (+3 km, +425 Hm, QDH = 136, +½-1 h). Schließlich rollen wir ohne große Anstrengungen im Aostatal hinab zu unserem Etappenziel. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col du Petit St. Bernard, Colle San Carlo | ||||
Fr. 22.08. | Ausflug zum Lago di Place Moulin (78 km, 1725 Hm, QDH = 116, 5¾-7½ h) | |||
Unser letzter Ausflug führt uns zum Lago di Place Moulin am Talende des Valpelline-Tals. Östlich der Hauptstraße zum Col du Grand St. Bernard geht es abseits der Verkehrs aufwärts, wobei die Steigung immer wieder durch Flachstücke oder sogar kurze Gefälle unterbrochen wird. Vom Stausee aus sollte sogar das Matterhorn zu sehen sein, aber von dieser Seite aus sieht es bei weitem nicht so spektakulär aus wie von Zermatt aus. Dennoch lohnt es sich, noch ein Stück auf einem Schotterweg am See entlang zu fahren, bevor es wieder hinab nach Aosta geht. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Lago di Place Moulin | ||||
Sa. 23.08. | Aosta –> Martigny (84 km, 2100 Hm, QDH = 131, 6¼-8¾ h) | |||
Die Königsetappe haben wir uns für den letzten Tag aufgehoben. Zunächst nehmen wir dieselben Nebenstraßen wie gestern. Aber auch nachdem wir diese verlassen haben, bleiben wir der stark befahrenen Hauptstraße zum Col du Grand St. Bernard noch fern. Erst in Saint Oyen müssen wir auf diese ausweichen, aber schon bald teilt sich diese in die Tunnelstrecke und die verkehrärmere Passstraße. Ab der Baumgrenze wird dann die Landschaft immer beeindruckender, bis wir schließlich die Passhöhe erreichen. Bei schönem Wetter lohnt sich hier noch eine kleine Wanderung zum Aussichtspunkt Chenalette, bevor wir die schier endlose Abfahrt nach Martigny angehen. | ||||
Bergstraßen und Pässe: Col du Grand St. Bernard | ||||
So. 24.08. | Abreise |
|
|
Die Summen und Durchschnittswerte in der Tabelle beziehen sich auf die Standardstrecke
Die folgende Grafik zeigt den relativen Schwierigkeitsgrad der Etappen. Die Berechnung erfolgt auf Basis der Streckenlänge und der Höhenmeter ohne explizite Berücksichtigung von Steigungen und Untergrund Damit unterscheidet sie sich von den bei den Etappen angegebenen QDH-Werten. Die Standardstrecken sind dunkelgrau, Tagesausflüge hellgrau und Extratouren weiß gekennzeichnet. Die gestrichelte Linie zeigt zum Vergleich eine typische Mittelgebirgsetappe mit 70 km und 700 Hm.
Touren 2024 | |||
Frühere Touren | |||
Um den Ortler, 25.06.-10.07.2011 | |||
Allgemeine Informationen | |||
Formalitäten | |||
Tourencharakteristik | |||
Anforderungen | |||
Die Etappen | |||
Anreise | |||
Tagesablauf | |||
Teilnehmerliste | |||
Fotos | |||
Infos und Tipps | |||
Impressum |